Beschreibung
O29 Massiv 835 Silber Kompottlöffel modell 600 Gustav Beran
Beschreibung: Gefertigt ab 1935. Selten und gesucht
Model 600 durch Gustav Beran
Zustand: Sehr wenig gebraucht und ohne Beschädigung und ohne Verschleiß.
Silberpunzen:
VKB = Koninklijke van Kempen & Begeer
Löwe 2 = zweiten Gehalt 835 Niederlande
Büro B = Utrecht
Jahrbuchstabe f = 1965
Länge 15,2 cm
Gewicht 29,4 gramm
Gustav Beran
Ein Wiener Designer der Wiener Werkstätte.
Gustav Josef Beran wurde am 17. Oktober 1912 in Wien, Österreich, geboren. Gustav Beran war Schüler des berühmten österreichischen Architekten und Designers Josef Hoffmann an der Kunstgewerbeschule, der heutigen Universität für angewandte Kunst Wien. Josep Hoffmann war 1903 Mitbegründer der Wiener Werkstätte, namhafte Mitarbeiter dieser Werkstatt waren Gustav Klimt, Egon Schiele und Carl Moll.
Gustav Beran schloss sein Studium im Juni 1933 mit dem Hauptfach Metallverarbeitung ab. Er war ein sehr guter Schüler, der schon während des Studiums Preise für seine Entwürfe gewann.
Ende 1933 beginnt Anton van Kempen mit der Suche nach einem neuen Designer für seine Silbermanufaktur und wendet sich an Josef Hoffmann. Hoffman empfiehlt Gustav Beran von ganzem Herzen als Designer für die Silbermanufaktur Gerritsen & Van Kempen. Beim Konkurrenten von Gerritsen & van Kempen, der Zilverfabriek in Voorschoten, machte sich bereits eine weitere Studentin Hoffmans, Christa Ehrlich, mit ihren stilvollen Entwürfen einen Namen.
1934 kommt Gustav Beran nach Zeist, wo er von dem bereits pensionierten ehemaligen Chefdesigner von Van Kempen, H.J. Falcon, wird trainiert. Es gibt jeden Tag viel Zeichenarbeit und der Kunde ist König. Der Kunde konnte wählen, welchen Behälter er auf welchem Griffmodell haben wollte und dieser wurde dann in voller Größe gezeichnet.
Das Silberbesteck Modell 600 stammt aus der Hand von Gustav Beran. Modell 600 ist ein doppelseitiges Modell mit Rillen in den richtigen Proportionen. Ein beliebtes Modell bei Sammlern, aber nicht leicht zu finden. Es wird seit 1935 produziert.
Die Entwürfe von Gustav Beran waren damals richtungsweisend.
Auf internationalen Ausstellungen in New York und Paris konkurrieren Gustav Beran und Christa Ehrlich um die höchsten Preise. 1937 während der Weltausstellung in Paris wird die Arbeit der beiden viel bewundert. Da Carel Begeer aber Mitglied der Jury ist, ist die Arbeit von Christa Ehrlich nicht preiswürdig. Das prestigeträchtige „Diplome d’honneur“, die höchste Auszeichnung nach dem Grand Prix, wird dann an Gustav Beran verliehen.
Der Name und Ruhm von Gustav Beran verbreitet sich schnell. Ende der 1930er Jahre wurden daher verschiedene Sonderaufträge an die Fabrik Gerritsen und Van Kempen vergeben. Anlässlich der Hochzeit von Prinzessin Juliana und Prinz Bernhard im Jahr 1937 entwarf Gustav Beran einen goldenen Stift in Form einer Feder. Dieser Stift wird vom königlichen Paar bei der Unterzeichnung der Heiratsurkunde verwendet.
Als österreichischer Staatsbürger wurde Gustav Beran in den Kriegsjahren wegen Verspätung seines Einbürgerungsantrages zum Wehrdienst eingezogen. Während des Krieges streift er mit seiner Familie durch Europa und landet schließlich in Wien, wo er eine Stelle als Filmarchitekt annimmt. Nach dem Krieg setzt Anton van Kempen Himmel und Hölle in Bewegung, um Beran zurück in die Niederlande zu bringen. 1948 kehrt Gustav Beran in die Niederlande zurück und geht wieder arbeiten. Seine gesammelten Erfahrungen mit Bild und Technik wendet er dann bei der Darstellung der Keltumspalte an.
Um auf den sich verändernden Markt zu reagieren, entwickelt Gustav Beran seit Mitte der 1950er Jahre neue Besteckmodelle für Gerritsen & Van Kempen. Sehr starke neue Designs werden in Silber und versilbert hergestellt. Gabeln mit kurzen Zähnen, nicht zum Stechen, sondern zum Schöpfen, Löffel mit kleinen runden und flachen Schalen und Messer mit kurzen Klingen. Modell Jeunesse, erstmals 1958 produziert, war und ist ein sehr beliebtes Modell, das immer noch modern aussieht und noch immer Sammlerwert hat. Das 1963 erstmals produzierte Modell Jolie wird weniger hergestellt und verkauft und ist daher schwer zu sammeln.
Gustav Beran entwirft nicht nur Besteck, sondern auch große Silberwaren, Schmuck, Gebrauchsgegenstände und Unikate. 1957 wurde eine spezielle Handwerksabteilung gegründet. Diese Abteilung hatte ihre eigene „Marke“, einen fünfzackigen Stern. Der Salon und die Handwerksabteilung wurden von Beran geleitet. Diese Abteilung verschwand, als die Nachfrage nach Silber und Versilberungen nach 1968 zurückging.
Gustav Beran arbeitet bis 1977 für De Koninklijke van Kempen en Begeer. Gustav Beran stirbt 2006 in Fribourg (Schweiz).
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